Prokrastination und Aktionismus sind zwei Seiten derselben Medaille.

Man könnte meinen, dass diese beiden Eigenschaften widersprüchlich sind. Schließlich werden Prokrastination mit Faulheit und Vermeidung, und Aktionismus mit Disziplin und Ausdauer in Verbindung gebracht.

Doch bei genauerer Betrachtung erkennt man, dass diese beiden Eigenschaften viel mehr gemeinsam haben, als man meinen könnte. 

Die meisten Betroffenen neigen zu mindestens einer dieser beiden Verhaltensweisen. 

Manchmal sind es sogar beide, die einander abwechseln. Doch was unterscheidet eine Person, die Dinge gerne in letzter Minute erledigt, von einer Person, die sich in Aktionismus verliert? 

Menschen, die von Prokrastination betroffen sind, neigen dazu, ihre Aufgaben aufzuschieben.

Aus heute wird morgen. Und aus morgen wird nächste Woche. Das hat zur Folge, dass sie irgendwann das Gefühl haben auf der Stelle zu treten. Die Dinge nicht anzupacken, sondern stattdessen zu vermeiden. Das führt dazu, dass sie Termine und Fristen verpassen und stets von Sorgen geplagt sind.

Auf der anderen Seite laufen Menschen, die aus dem Aktionismus heraus handeln, einfach los. Sie erledigen Dinge direkt. Ohne Plan oder Struktur. Das hat zur Folge, dass sie sich selbst ausbrennen und überlasten. Meistens resultiert das in Frustration und Verwirrung.

Wie du siehst, können die Konsequenzen nicht unterschiedlicher sein. Und dennoch sind beide ein Ausdruck des Perfektionismus - einem unbewusst antrainierten Programm, das sich eine gemeinsame Ursache teilt: die Angst.

Die Angst davor, Fehler zu machen. Oder die Angst davor, seinen eigenen Leistungsansprüchen nicht zu genügen, nicht voranzukommen oder sogar von anderen überholt zu werden.

Doch woher kommt diese Angst eigentlich, die uns dazu zwingt, perfektionistische Ansprüche an uns selbst zu stellen?

Oft finden wir die Antworten in tief verwurzelten Glaubenssätzen, deren Ursprung oft in der Kindheit, aber auch in gemachten Erfahrungen liegt. Manchmal reicht ein einziger Satz aus, der sich tief in unser Unterbewusstsein einbrennt und unsere Leben nachhaltig prägt.

Hier sind ein paar Beispiele für Geschichten, die wir uns oft jeden Tag über uns selbst erzählen:

„Ich bin nicht gut genug.“

„Ich muss alles alleine schaffen“

„Ich darf keine Fehler machen.“

„Ich darf anderen nicht zur Last fallen.“

Erkennst du dich vielleicht auch in dem ein oder anderen Satz wieder?

Falls ja, dann darf ich dich beruhigen. Jeder Mensch ist davon betroffen. Denn ohne Glaubenssätze wären wir nicht überlebensfähig.

Sie sind dazu da, uns zu zeigen, was "sicher" ist. Oder bewahren uns davor, erneut in dieselbe "Gefahr" zu geraten.

Doch wie genau können wir negative Überzeugungen auflösen?

Da habe ich eine gute und eine schlechte Nachricht für dich.

Zuerst die Schlechte: Es geht nicht von heute auf morgen. Leider wirken einfache Tipps oft nur kurzfristig.

Die Gute ist allerdings: Es ist möglich! Mit der Extraportion Willenskraft und Geduld. Und im Bestfall einer Person, die uns durch diesen Prozess begleitet.

Meine eigenen Erfahrungen haben mir gezeigt, dass besonders die Menschen, die sich ihrer Angst stellen, langfristig mit Leichtigkeit vorankommen.


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